Wenn man Menschen nach den Inhaltsstoffen von Nahrung fragt, dann denken die meisten zuerst an die Kalorien, also an den Brennwert. Dann fallen vielen die Kohlehydrate, Fette und Eiweiße ein. Und dann natürlich noch die Vitamine. Ach, und da waren doch auch noch Mineralien, und wie heißen sie doch gleich, ach ja, die Pflanzeninhaltsstoffe, aber was ist das eigentlich?
Wir haben uns an diese zerstückelnde Betrachtungsweise gewöhnt. Wenn wir z. B. zu viel Weißmehlprodukte oder Zucker essen, dann nehmen wir halt eine Vitamintablette, möglichst gleich noch mit Mineralien drin, um das auszugleichen. Aber reicht das?
Die Wissenschaft kennt zwar inzwischen Tausende von Inhaltststoffen.
– Aber zum einem: sind das wirklich alle?
– Und zum zweiten: Sind dabei alle Wirkungen und vor allem auch Wechsel-Wirkungen dieser Inhalte bekannt?
Diese Frage kann man sicher mit NEIN beantworten. Noch vor wenigen Jahren galten „sekundäre Pflanzenstoffe“, also die Farben, der Geruch und der Geschmack von Pflanzen als schmückendes Beiwerk ohne gesundheitlichen Nutzen. Heute weiß man so viel über die Wirkungen dieser Inhaltsstoffe, dass einige sie schon als „Phytozeutika“, also als natürliche Heilmittel bezeichnen. Allgemein bekannt ist z. B. das OPC, der rote Farbstoff in Tomaten.
Was aber häufig neben der Wirkung der einzelnen Stoffe übersehen wird, sind die Wechselwirkungen dieser Stoffe. Natur funktioniert nicht wie im Reagenzglas, bei dem die Reaktionen nebeneinander und nacheinander stattfinden, sondern im Wechselspiel des gleichzeitigen Miteinander. Nehme ich nur einen Stoff aus dem Ganzen heraus, verändert sich das Ganze in seinen Wechselwirkungen! In der Natur wird nichts verschwendet, alles hat einen Nutzen und alles hängt zusammen.
Nun verändern wir seit Jahrhunderten die Natur durch Auswahl und Zucht. So haben wir aus vielen Pflanzen die Bitterstoffe herausgezüchtet, weil es ohne sie halt besser schmeckt. Bitterstoffe helfen bei der Verdauung, vor allem in der Leber. Sind sind also alles andere als verzichtbar!
Meist nur in Fachkreisen ist bekannt, dass immer mehr Pflanzen, auch im Bio-Bereich, Hybride sind. Diese bringen laut den Zuchtbetrieben mehr Ertrag, sind größer, optisch schöner und wachsen schneller. Nachteilig ist, dass sie weniger vital sind, d.h. ihre Fitness und ihre Widerstandsfähigkeit gehen zurück. Außerdem sind Hybridpflanzen häufig nicht mehr samenfest. Dies bedeutet, dass die Pflanze keine fruchtbaren Samen mehr erzeugt. So muss jedes Jahr das Saatgut neu gekauft werden, was extreme Abhängigkeiten schafft!!
Lucia´s Natürlich(t) betrachtet Lebensmittel daher nicht nach Kalorien, Aussehen und Preis, sondern nach Lebendigkeit und Vollständigkeit. Je naturnaher die Lebensmittel sind, die wir als Nahrung verzehren, desto vollständiger sind sie.
Wir haben uns als Menschen seit Milliarden von Jahren zusammen mit der heutigen Artenvielfalt entwickelt. Nutzen wir unsere Intelligenz zum Erhalt dieser Vielfalt! Wer Bio kauft, erhält unsere Umwelt bei uns und weltweit. Unsere Bio-Bauern sind mehr als „Produzenten“. Sie erhalten unsere Lebensgrundlage und pflegen den Nachlass „Erde“ für unsere Nachkommen. Und sie pflegen durch den Erhalt von Böden und Saatgut auch die Artenvielfalt, und damit die Bestandteile unserer Ökosysteme, die wir noch nicht kennen, aber sicher brauchen!
Auch bei meinen Ölen und Fetten lege ich größten Wert darauf, Ihnen möglichst den ganzen Reichtum der Natur zu erhalten!
